Neuer Kunsthalle-Chef: „Sehe mich als PATRON der Kunst!“

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Florian Steininger ist ab 1. Juli 2016 neuer Chef der Kunsthalle Krems. Ich habe den Kurator des Bank Austria Kunstforum zu seinem bevorstehenden Wechsel fünf Fragen gestellt – hier sind die Antworten

Krems statt Wien – wie schwer fällt der Wechsel? Ich bin mit Wien sehr verbunden, jedoch gibt es auch einen familiären Bezug zu Krems: Meine Mutter ist einen Steinwurf entfernt von der Kunsthalle Krems in Stein aufgewachsen. In der Nähe von Zwettl haben wir ein Haus … also war Krems immer ein wichtiger Knotenpunkt. Außerdem gibt’s den besten Weißwein hier und einen grandiosen malerischen Blick auf die Donau …

Was reizt Sie an Krems? Die Kunsthalle Krems war immer schon ein Highlight meiner zahlreichen Ausstellungsbesuche … ich denke gerne an die Arnulf Rainer-Retrospektive in den späten 1990er-Jahren zurück. Das Haus strahlt eine unheimliche Offenheit und Größe aus … die Ausstellungsräume sind grandios, sehr großzügig und so facettenreich … viel Inspirationsfreiraum für die kommenden Ausstellungen …

Gibt es bereits ganz konkrete Vorhaben? Wir sind nun am Beginn der Planungsphase für die Projekte ab Frühjahr 2017 … mit Hans-Peter Wipplinger hat die Internationalität  Einzug gehalten … daran ist anzuknüpfen und zu intensivieren … jedoch wird das Profil geschärft und der Fokus auf internationale und große österreichische Gegenwartskunst-Positionen gelegt … und das in einem großen medialen Spektrum … Big Names dürfen da auch nicht fehlen, genauso wie spannende Themenausstellungen!

Warum braucht Sie Krems? Mein Know-how und meine Netzwerke als Ausstellungsmacher und die enge emotionale Verbindung mit der Kunst an sich. Mein Vater, Erich Steininger, ist ja selbst Künstler gewesen. Da habe ich die Kunst in die Wiege gelegt bekommen. Die Kunsthalle Krems ist ein internationaler Hotspot. Für mich gilt: hohe künstlerische Qualität und Attraktivität der ausgestellten Positionen ohne intellektuellem Elfenbeinturm-Charakter.

Ihr größte Stärke? Leute für Kunst zu begeistern. Ich sehe mich als Patron der Kunst. Visionär mit Teamgeist und Durchsetzungswille für die Sache.

Florian Steininger tritt die Nachfolge von Hans-Peter Wipplinger an, der im Oktober als museologischer Direktor ans Leopold Museum wechselte. Ab der Wiedereröffnung der Kunsthalle Krems nach Umbau und Generalsanierung, voraussichtlich im Frühjahr 2017, ist Florian Steininger, Jahrgang 1974, für die Programmstrategie und das künstlerische Programm verantwortlich. Aktuell ist Florian Steininger im Bank Austria Kunstforum als Kurator tätig. Die Bestellung ist Resultat einer Ausschreibung, die im Juni dieses Jahres erfolgte. Für die künstlerische Leitung der Kunsthalle Krems, die als Teil der Kunstmeile Krems Betriebsges.m.b.H. ein Tochterunternehmen der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH ist, gingen insgesamt 45 Bewerbungen aus dem In- und Ausland ein. Die Position ist auf fünf Jahre befristet.

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